kmpkt Traumatisierende Bilder
Dieser Horrorfilm schockiert das Netz –was Teenies und Eltern wissen sollten
| Lesedauer: 4 Minuten
Von Sabine Winkler
![„Megan is Missing“: Dieser Horrorfilm von 2011 schockiertTikTok - WELT (1) „Megan is Missing“: Dieser Horrorfilm von 2011 schockiertTikTok - WELT (1)](https://i0.wp.com/img.welt.de/img/bildergalerien/mobile220424458/8582503107-ci102l-w1024/steinar-engeland-SNiOntJ62ws-unsplash.jpg)
![„Megan is Missing“: Dieser Horrorfilm von 2011 schockiertTikTok - WELT (2) „Megan is Missing“: Dieser Horrorfilm von 2011 schockiertTikTok - WELT (2)](https://i0.wp.com/img.welt.de/img/bildergalerien/mobile220424458/8582503107-ci102l-w1024/steinar-engeland-SNiOntJ62ws-unsplash.jpg)
Ein fast zehn Jahre alter Horrorfilm verbreitet sichzurzeitrasant im Internet. Schon zum Kinostart 2011 sorgte der Film für Aufruhr, denn der Streifen zeigt verstörende Szenen. Jetzt schockiert er erneut.
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Vielleicht gehörst du auch zu der Sorte Mensch, die sich gerne gruselt – und dementsprechend Horrorfilme liebt. Immer wieder lösen die aber auch Kontroversen aus. Manchen sind die Darstellungen paranormaler Aktivitäten oder kruder, dunkler Fantasien in den Abgründen von Menschen doch zu viel des Guten. So auch das Werk „Megan is Missing“ des US-amerikanischen Regisseurs Michael Goi aus dem Jahr 2011.
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Aufgrund seiner drastischen Darstellungen, die schockierend echt wirken, wurde der Film in Neuseeland sogar auf den Index gestellt und darf dort nicht gezeigt werden. Nun sorgt der Psycho-Horrorthriller erneut für Aufregung: Auf TikTok filmen sich immer mehr User dabei, wie sie „Megan is Missing“ schauen – und am Ende ziemlich verstört, wenn nicht sogar traumatisiert sind.
Worum geht es in „Megan is Missing“ genau?
Eigentlich liegt Gois Horrorfilm ein ziemlich ernstes Thema zugrunde: Die besten Freundinnen Megan Stewart, 14, und Amy Herman, 13 Jahre alt, kommunizieren wie jeder Teenager oft und liebend gerne über das Internet miteinander. Sie nutzen ihre Webcams und Chaträume. Darüber lernen sie auch hin und wieder Jungs kennen. Megan freundet sich auf diese Weise mit Josh an und verbringt sehr viel Zeit mit ihm. Amy gefällt das nicht. Nach einem persönlichen Treffen mit Josh ist Megan spurlos verschwunden.
Auch schaurig
![„Megan is Missing“: Dieser Horrorfilm von 2011 schockiertTikTok - WELT (3) „Megan is Missing“: Dieser Horrorfilm von 2011 schockiertTikTok - WELT (3)](https://i0.wp.com/img.welt.de/img/kmpkt/mobile219399860/0002502177-ci102l-w1024/Couple-watching-movie-together.jpg)
Wissenschaftlich belegt
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Der Film zeigt dann, was mit Megan passiert – und präsentiert alles in pseudodokumentarischen Aufnahmen, die eine sehr direkte Nähe am Geschehen für den Zuschauer suggerieren. Genau dafür wurde Goi bereits bei der Veröffentlichung kritisiert. Dem Regisseur wurde unter anderem vorgeworfen, Gewalt und Folter sowie Kindesmissbrauch ziemlich unverblümt zu zeigen und generell junge Teenager als sexuelle Objekte abzulichten.
Dennoch verbreitet sich der Film nun als virales Phänomen auf TikTok
Bisher hat der Hashtag „#meganismissing“ mehr als 145,7 Millionen Aufrufe auf der Plattform gesammelt. Die Clips reichen vom warnenden Rat „Schaut euch das bloß nicht an!“ bis hin zu Reaction-Videos, bei denen die Zuschauer sehen, wie sich TikTok-User den krassen Horrorfilm zu Hause anschauen und das Gesehene nur schwer einordnen können. Die meisten von ihnen sind wie die beiden Hauptcharaktere in „Megan is Missing“ Teenager. Einige weinen sogar am Ende, andere schreiben:
Ich konnte den Film nicht zu Ende schauen.
Hier kannst du dir einige der kursierenden Reaction-Videos anschauen:
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Niemand weiß genau, wieso und durch wen sich der Film auf der App verbreitet hat – das ist auf TikTok wie so oft nicht nachvollziehbar. Problematisch ist, dass der Trailer zu „Megan is Missing“ damit wirbt, auf wahren Ereignissen zu basieren. True-Crime-Horror also. Tatsächlich aber hat sich Goi, der auch an der Serie „American Horror Story“ und dem Netflix-Hit „Chilling Adventures of Sabrina“ mitgewirkt hat, von ähnlichen Fällen von Kindesentführung lediglich inspirieren lassen. Die Handlung von „Megan is Missing“ ist frei erfunden.
Der Regisseur warnt potenzielle Zuschauer auf TikTok
Mit dem Thriller wollte der Regisseur eigentlich auf die Gefahren von Chaträumen und unbeaufsichtigtem Social-Media-Konsum von Teenagern aufmerksam machen. Sein Film scheint aber so schockierend zu sein, dass er eher verstört als anmahnt. Deswegen hat sich Goi nun gezwungen gefühlt, via TikTok selbst eine Warnung zu seinem Werk abzugeben. Darin sagt er:
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„Seht euch den Film nicht mitten in der Nacht an. Schaut euch den Film nicht alleine an. Und wenn auf eurem Bildschirm die Meldung ‚Foto Nummer eins‘ angezeigt wird, habt ihr etwa vier Sekunden Zeit, um den Film auszuschalten, wenn ihr da bereits ausgeflippt seid, bevor ihr dann Dinge sehen werdet, die ihr vielleicht nicht sehen möchtet.“
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Damit möchte Goi seiner Verantwortung gegenüber den überwiegend noch jungen Zuschauern nachkommen. Zwar liebe er die Genres Horrorfilm und Thriller, er könne aber nachvollziehen, dass einige mit den gezeigten Szenen in „Megan is Missing” überfordert sind. Der Film hat in Kanada eine Altersfreigabe ab 16 Jahren, in den USA wurde er nicht eingestuft. In Deutschland lief er nur in paar Programmkinos und bekam ebenfalls keine FSK-Freigabe.
Was aber, wenn ein Teenager oder Kind den Film doch sieht?
Trotz aller Warnungen – oder vielleicht auch gerade deswegen – kann es natürlich vorkommen, dass der Horrorfilm doch den ein oder anderen erreicht, der mit dem Gesehenen nicht umgehen kann. Was kann man dann tun, wie sollte man reagieren? Dr. Mareike Alscher von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) rät in erster Linie dazu, mit Kindern die Unterscheidung zwischen Realität und virtueller Welt immer wieder zu üben. So gebe es Menschen, die solche Clips erfinden, um anderen Angst zu machen. Aber auch Menschen, die versuchen, die eigene Angst dadurch loszuwerden.
Eine weitere wichtige Botschaft: Zwischen Fantasien, in denen man sich so etwas Schlimmes vorstellt, und dem Tun in der Wirklichkeit, ist ein weiter, weiter Weg.
Es sei wichtig zu vermitteln, dass es sich um Fiktion handelt und im realen Leben - bei aller Vorsicht - eher unwahrscheinlich ist, entführt und missbraucht zu werden. Schließlich sind nur die wenigsten Menschen kriminell und die meisten empathisch genug, so etwas einem anderen nicht anzutun. Außerdem könne man den Film nutzen, Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren, wem man vertraut und wen man zu seinem Freundeskreis zählt.